Bryan Washington, geboren 1993, ist ein amerikanischer Autor und kommt aus Houston, Texas. Seine Aufsätze und Fiktion Texte erschienen in vielen Zeitschriften, sei es The New York Times Magazine, The Paris Review, American Short Fiction oder Sender die über seine Werke berichteten wie BBC oder BuzzFeed. Man könnte noch eine Menge weiterer aufzählen. Seine ersten Romane Memorial und Lot erschienen 2020. Für sein Werk Memorial heimste er sich viel gute Kritik ein. The New York Times bezeichnete den Roman als ‚Notable Book of 2020‘ und TIME hat das Buch als „Ihr Roman des Jahres“ benannt. Noch mehr positives Feedback bekam er von Entertainment Weekly, Vanity Fair, etc.
Nachdem Memorial so gut bei der Gesellschaft ankam, brachte er direkt mit dem Verlag ‚Atlantic Fiction‘ seinen zweiten Roman Lot heraus.
Eine Story, die das alltägliche Leben der Houston’s Black und Latin Arbeiter zeigt, Ihnen eine Stimme gibt. Dreizehn unterschiedliche Geschichten über Erfahrungen mit Liebe, Eifersucht, Hass, Familie, Freundschaft…Erzählungen, die einen in das Leben der einzelnen Figuren eintauchen lassen. Der Junge der uns all die Geschichten erzählt, ist selbst Bewohner von Houston und all die Leute über die wir etwas erfahren, sind seine Nachbarn. Wir Leser*innen sind nun, sozusagen, auch Nachbarn.
Bryan Washington’s Hauptfigur ist ein Afro-Latino Junge der homosexuell ist und mit den Schwierigkeiten von Akzeptanz, Rassismus und Armut im Alltag konfrontiert wird.
Die erste Geschichte fängt damit an, wie der Junge seine Sexualität kennenlernt, nachdem er frisch mit seiner Familie nach Houston umgezogen ist, Roberto kennenlernt und die beiden sich direkt anfreunden.
Als homosexueller, Afro-Latino Junge hat man es schwer jemanden zu finden, so lässt er uns wissen:
„to dark for the blancos, to latin for the blacks“. Anhand dieser Aussage sieht man, dass der Rassismus tagtäglich eine Rolle spielt, selbst beim Sexleben.
Ein weiteres Thema, betrifft seine Familie. Seine Brüder und er munkeln darüber, wo deren Vater stecken könnte und wieso er so spät nach Haus kommt. Ihnen allen ist klar, er betrügt die Mutter. Sie fragen sich wieso und suchen nach ausschlaggebenden Gründen: „She’s gotta be white, said Javi. He’s already got a nigga. Otherwise there’s no fucking point. She could be Chinese, I said. Or mixed. She could be like us. Why the fuck would he leave home to go back home. Doesn’t matter what she looks like, said Jan. The point is that he’s gone.“
Übliche Familienprobleme, die manch einen auch betreffen. Washington gibt uns Einblick in das Heim von Menschen. Mit all seinen schönen und nicht so schönen Seiten.
Geschwister die spekulieren, zusammenhalten, ihren Vater nicht verstehen und zu ihrer Mutter halten. Unsere Hauptfigur lernt viele unterschiedliche und auch interessante Leute aus ihrer Nachbarschaft kennen. Wie Gloria, eine Frau, die gerne verreist, die Welt entdecken möchte und Literatur von alten, toten Männern liest: „It’s just another way to talk to the dead, she said. It’s another way to make a way, she said.“
Ich finde das Buch ansprechend und auch herzig geschrieben. In einem originellen Slang, mit Charakter und Persönlichkeit verpackt. Herzzerreißende Geschichten, stark und mutig präsentiert. „Audacious…Profound“, ‚New York Times‘, „Enthralling…Subtle but bruising“, ‚Guardian‘. Ein tolles Band voller Leben. Absolut lesenswert!