My Sister, the Serial Killer von Oyinkan Braithwaite, 2019 als Taschenbuch (Atlantic Books Verlag) herausgebracht, ist ein Kriminalroman mit einem Touch von Humor. Die Autorin wurde 1988 in Lagos/Nigeria geboren, wuchs dort auf und verbrachte ebenfalls einen Teil Ihrer Kindheit in Großbritannien. Sie studierte Jura und Kreatives Schreiben an der Kingston Universität in Jamaica sowie an der Surrey Universität in England und schloss erfolgreich Ihr Studium ab. Zuerst begann Sie Kurzgeschichten zu schreiben und brachte 2010 ein Band mit dem Titel The Driver heraus. Im Jahr 2018 startete Sie mit Ihrem ersten Roman My Sister, the Serial Killer durch. Und das, erfolgreich: „Leaves you torn between laughing and crying“-VOGUE, „A Literary Sensation“-GUARDIAN, „Fiendishly talented“-THE TIMES. Kommentare von weltberühmten Magazinen, die die Newcomer-Autorin strahlen lassen. Sie gewann 2019, als bester Kriminalroman, den LA Times Award, ein Jahr später dann auch noch den British Book Award. Sie wurde mehrmals nominiert und erhielt weitere Preise.
In dem Kriminalroman geht es um zwei Schwestern die unterschiedlicher nicht sein können. Korede und Ayoola. Korede ist die Hauptfigur, sie leitet uns durch die Geschichten, durch ihr Leben. Sie ist Krankenschwester, introvertiert und wünscht sich Liebe. Ihre Schwester Ayoola jedoch ist komplett anders. Sie ist extrovertiert, selbstbewusst und unberechenbar. Ayoola ist eine Serienmörderin. Korede ist die Einzige die davon weiß, sie ist Ayoola’s zweite Hand: „First, the gather supplies(…)Second, they clean up the blood(…)Third, they turn him into a mummy(…)Fourth, they move the body.“. Es sind nicht irgendwelche die Ayoola umbringt, es sind ihre Boyfriends. Femi ist nun schon der dritte. Während Korede ihr schlechtes Gewissen plagt, interessiert sich Ayoola weiterhin für Männer und geht mit der ganzen Sache unbekümmert um. Als Korede dann noch erfährt, dass ihre Schwester es auf ihren Schwarm Tade abgesehen hat, dreht sie innerlich durch. Der Einzige dem Korede vertraut und alles erzählt ist ihr Patient Muhtar, der im Koma liegt: „Everyone is obsessed with her looks, Muhtar…He tells me he isn’t, and I laugh. You’ve never even seen her.“.
Korede glaubt, dass ihre Schwester das Böse von deren Vater geerbt hat. Da Blut dicker als Wasser ist, traut Korede sich bald selbst nicht: „Is it in the blood? But his blood is my blood and my blood is hers.“.
An Femi’s Nachnamen konnte Ayoola sich nicht erinnern, jedoch an sein Gedicht an sie: „I dare you to find a flaw, in her beauty; or to bring forth a woman, who can stand beside, her without willing.“ Warum hat sie Femi, nach so einer Liebeserklärung, umgebracht?
Dieser Krimiroman ist ein klasse Werk mit viel Charme und humorvoller Stimmung ab und an. Man möchte weinen oder lachen. Die Charaktere dieses Buches sind einzigartig. Besonders Ayoola’s Figur fand ich spannend und amüsant. Der Schreibstil ist einfach und sehr verständlich. Den Krimi hat man schnell, anhand der kurzen Kapitel, durchgelesen aber will eigentlich gar nicht, dass diese schwarze Komödie aufhört. Über eine Fortsetzung vom bitterbösen Roman würde ich mich freuen.
Gerne auch neue Werke der jungen Autorin. Weiter so Oyinkan!
Hallo, es ist sehr interessant, wie unterschiedlich der Roman rezensiert wird – mit Ironie, vernichtend kritisch – oder wie bei Ihnen mit Begeisterung, die den Unterhaltungswert herausstellt.